Fürs Stadtjubiläum gewappnet
Das Logo zur 1150-Jahr-Feier steht - Ulmer Designbüro machte das Rennen

Neu Ulmer Zeitung, 23. Mai 2003

Ulm (croi). Mit einem simplen Schwarz-Weiß-Signet holte sich das Büro "Braun Engels" den ersten Preis im Gestaltungswettbewerb für das visuelle Erscheinungsbild zum Stadtjubiläum "1150 Jahre Ulm". Für sämtliche Schwerpunkt- und Begleitveranstaltungen im Jahre 2004 wird unter der Handschrift des Ulmer Designer-Duos geworben.

Die Stadt hatte den Wettbewerb unter Grafikern in ganz Baden-Württemberg und der Region Bayerisch-Schwaben ausgeschrieben. Ziel war die Konzeption eines markanten, reprofähigen Erscheinungsbilds, samt Logo für Briefköpfe und Stempel. Unter den 42 eingegangenen Vorschlägen wählte die Jury - in der unter anderem Kulturbürgermeister Götz Hartung und der OB selbst saßen - die Arbeiten von Georg Engels und Gerhard Braun. Jury-Vorsitzender Dieter Urban von der Augsburger Hochschule für Gestaltung sprach bei der Präsentation des Ergebnisses im Rathaus von einer einhelligen Entscheidung für das Gewinner-Konzept. Dieses bestach wohl nicht nur durch seine einfache Struktur, sondern auch durch die geschickte Übernahme der gängigen Ulmer Hausschrift. So finden sich die kleinen Druckbuchstaben im Mantel-Signet des prämierten Entwurfs. Als oberste Idee stand bei "Braun Engels" die Spielerei mit der Dialektik zwischen Positiv und Negativ. "Das musste automatisch zu einem schwarz-weißen Motiv führen", so Engels, der die 3500 Euro Prämie entgegennahm.

Das Logo zum letzten Stadtjubiläum vor einem halben Jahrhundert hatte übrigens kein geringerer als HFG-Gründer 0tl Aicher selbst geliefert - in einem Direktauftrag. Dass Ulm trotz der Schließung seiner Hochschule für Gestaltung über kreative Kapazitäten verfügt, zeigt sich für OB Ivo Gönner in der Tatsache, dass die ersten vier Preisträger des Wettbewerbs allesamt in der Donaustadt arbeiten. So haben die Mitarbeiter aus dem Haus "Kampmann und Köhl" mit einer schnörkelreicheren Vorlage den zweiten Preis (2000 Euro) geholt. Zwei dritte Plätze teilen sich die Büros "Heinzmann Design" und "Lahaye" (jeweils 1000 Euro). Beide hatten solide Vorschläge eingereicht, und beide dürften mit dem Computer-dominierten Design einen Tick zu abstrakt beziehungsweise modern gewesen sein.

Der grafische Schatten, den das Stadtjubiläum jetzt schon voraus wirft, besticht vor allem durch Unauffälligkeit. So werden sich die Plakate im Jahr 2004 kaum vom offiziellen Schriftbild der Stadt - sprich Rathaus, Museum, Stadthaus, Münster - unterscheiden.