STADTFEIERLICHKEITEN / Das Jahr 2003 war geprägt von den Vorbereitungen
Ulm 2004 im Dauer-Feier-Fieber
Straßenbahn wirbt - Tücher für die Feste - Großereignis Katholikentag

Südwestpresse, 31. Dezember 2003

Seit den Feiern dieses Jahrhundertsommers kommen die Ulmer aus den Vorbereitungen für die Feiern des nächsten Jahres kaum heraus: 2004 wird geprägt von einem ganzen Bündel von Großereignissen, für die jetzt schon die Weichen gestellt worden sind.

LORENZ KOCH

Die Straßenbahn der Linie 1 fährt seit einigen Wochen Werbung durch die Stadt - für manches Ulmer Unternehmen, aber auch für städtische Großereignisse. Doppelter Werbeträger ist der Einstein-Combino, den auf der einen Seite der Hinweis auf Einsteins 125. Geburtstag ziert, auf der anderen Seite der auf die 1150-Jahr-Feier Ulms.

Im Oktober wurde der Marktplatz für ein paar Stunden bunt: Tücher hingen aus den Fenstern der Musikschule - als Demonstration dafür, wie die Ulmer im kommenden Jahr ihre Häuser schmücken sollen. Denn außer dem Einstein- und dem Stadt-Geburtstag wurden und werden ja gleichzeitig noch weitere Großereignisse vorbereitet, von städtischen Dienststellen und bürgerschaftlichen Organisationen, von Vereinen und Privatleuten. Ulmerinnen und Ulmer engagierten sich, viele nicht nur in diesem Jahr 2003, sondern schon viel früher.

Denn als Menschen in die Stadt ziehendes Großereignis steht da auch der Deutsche Katholikentag an, dessen logistische Vorbereitung ein ganzes Büro in der Sedelhofgasse schon seit Monaten beschäftigt und das sogar für kontroverse Diskussionen in der Öffentlichkeit gesorgt hat: ob man denn für ein paar Tage im Juni den Unterricht ausfallen lassen könne, um die Besucher des Katholikentages in den dadurch frei werdenden Schulräumen unterzubringen.

Den Stadt-Geburtstag wird man in Ulm, wie es sich beim 1150sten gehört, gebührend feiern. Das Stadtarchiv widmet sich mit einer Freiluftausstellung den ulmischen Ereignissen dieser 115 Dekaden - "aus Sicht der Ulmer Bürgerinnen und Bürger", so hat Oberbürgermeister Ivo Gönner in diesem Jahr angekündigt. Und das Stadtoberhaupt gibt auch Mut, "mit Stolz" die Wiederkehr des Jahres zu feiern, in dem das kleine Dörfchen der Kaiserpfalz Hulma erstmals in den Urkunden erwähnt wird - mit Stolz auf das Wachstum der Stadt von ein paar Handwerkerhütten zur freien Reichsstadt und zum heutigen Zentrum einer großen Region.

Nur ein paar Hinweise auf Veranstaltungen zum Stadtgeburtstag: Am 4. März 2004 begibt sich Dr. Henning Petershagen auf die "Spuren des ,homo ulmensis", am 22. April widmet sich Pfarrer Volker Metelmann der Frömmigkeit und Leidenschaft für die Welt - dem Wirken des Mystikers Heinrich Seuse in Ulm.

Zum Stadtgeburtstag gibt es wieder Bindertanz im Mai und Fischerstechen im Juli unmittelbar vorm Schwörmontag, der 2004 am 19. Juli begangen wird.

Um den Festesreigen in Ulm noch bunter zu machen, findet vom 4. bis 13. Juni das 4. Internationale Donaufest statt als kultureller und kulinarischer Streifzug durch die zehn europäischen Länder, welche die Donau verbindet.

Und dann sind nicht zu vergessen die traditionellen ulmischen Treffpunkte: das Volksfest in der Friedrichsau (zehn Tage, vom 9. Juli bis zum Schwörmontag) oder, kaum vorstellbar nach gerade vier Wochen Weihnachtsmarkt, die 20. Auflage des Ulmer Weihnachtsmarkts jetziger Form am Münsterplatz, der bereits am 22. November starten wird. Die Tage bis dahin werden dank aller Feste und Ereignisse so verfliegen wie sie in diesem Vorbereitungsjahr verfolgen sind . . .