STADTJUBILÄUM / Vier Ulmer Büros holen die Preise beim Wettbewerb der Designer

1150 Jahre Ulm: Das grafische Dach steht

Südwest Presse Ulm, 22. Mai 2002

Klare Linien, keine Schnörkel: An den einst in der Hochschule für Gestaltung gepredigten Stil lehnt sich das grafische Erscheinungsbild für "1150 Jahre Ulm" an.

HANS-ULI THIERER
Ende der 60er geschlossen, lebt die Ulmer Hochschule für Gestaltung (HfG) nach wie vor. Das sagten, jeder auf seine Art, OB Ivo Gönner und der Augsburger Professor für Gestaltung, Dieter Urban, gestern, nachdem eine Jury über den Gestaltungswettbewerb "1150 Jahre Ulm" einhellig entschieden hatte:

- Der erste Preis geht an das Ulmer Büro Braun Engels Gestaltung.

- Den zweiten Preis erhält das Büro Kampmann und Köhl (Ulm).

- Den dritten Preis teilen sich mit Lahaye Kommunikationsdesign und Heinzmann Design zwei weitere einheimische Büros.

Den Umstand, dass bei 42 Teilnehmern aus Baden-Württemberg und Bayern alle vier Preise an der Donau blieben, wertete Ivo Gönner als Beleg für die Leistungsfähigkeit der lokalen Designer, "auf die die HfG noch immer ausstrahlt". Der Preisgerichts-Vorsitzende Urban: "Sie existiert weiter. Im Lichtschein, nicht in Scheinbarkeit.

Unverkennbar ist bei allen preisgekrönten Arbeiten, dass die gestalterische HfG-Landschaft mit kühler schlichter Formensprache beherzigt wurde. Den Ausschlag, dass Braun Engels Gestaltung einstimmig den Zuschlag für das gestalterische Dach der Jubiläumsveranstaltungen in zwei Jahren erhielt, gab die "überzeugende Qualität" des Schwarz-Weiß-Signets, so Urban. Es wird auf allen Publikationen und Druckprodukten erscheinen. Diesem "Mantel" werden sich andere grafische Erscheinungsbilder unterordnen müssen, beispielsweise jenes zum 125. Geburtstag Einsteins, ebenfalls 2004.

Allerdings malen Gerhard Braun und Georg Engels nicht nur Schwarz-Weiß. Vielmehr setzen sie in Plakaten und Signets auch Farbe ein und dabei auf die Dialektik: positiv und negativ, Vordergrund und Hintergrund, hoch und tief . . . Mit Farbe klotzen die beiden aber nicht. Sie setzen sie zurückhaltend ein. Ganz im Ulmer Nachkriegsstil.